Flusskreuzfahrt  von Moskau nach St. Petersburg
13. bis 25. Juli 2004    Dietmar und Helene Walch     die.walch@tsn.at
  Moskau   Uglitsch   Jaroslawl   Gorizy    Kischi 1  Kischi 2  Mandrogi    St.Petersburg    Eremitage   Katharinenpalast  Peterhof 1  
Peterhof 2   
Noch Mal St. Petersburg

                                           
                                            "Besucher willkommen!" steht auf einem Schild dieses Hauses

 


Dieser Mann freut sich, wenn möglichst viele Touristen
sein Heim besichtigen ......







 

Weißer See

  Direkt bei der Einfahrt in den Weißen See passiert das Schiff eine ehemalige Kirche, die einsam aus dem Wasser ragt. Die überflutete Krochino-Kirche aus dem 19. Jh., offiziell Geburtskirche genannt, steht im Wasser als Symbol einer versunkenen Zeit. Im 15. Jh. suchte Fürst Gleb von Belosersk hier während eines Sturms Schutz und befahl danach, im Andenken an seinen Zufluchtsort hier eine Kirche zu bauen. Einige Jahre später baute er ein ganzes Kloster hinzu, diesmal aus Dankbarkeit dafür, dass sein blinder dreijähriger Sohn auf wunderbare Weise sein Augenlicht zurückgewonnen hatte. Das Kloster stand hier für über 500 Jahre.

Im Jahr 1673 wurde hier das Dorf Krochino gegründet, das ein wichtiger Hafen zum Weißen See wurde. Als jedoch 1846 der Umleitungskanal eröffnet wurde, fuhren die Schiffe am Dorf vorbei. So begann der Niedergang, und auch das Kloster litt unter Missachtung. In den 60-er Jahren wurde das Dorf zwecks Erbauung des Scheksna-Wasserkraftwerks überflutet.

Der WEISSE SEE befindet sich im westlichen Teil des Wologda Gebietes. Er hat eine fast runde Form. Die maximale Länge ist 46 km, Breite – 33 km, Tiefe – 6 m. Die Fläche beträgt 1220 km2. In den See münden die Flüsse Kowscha, Kema, Megra und aus dem See fließt der Fluss Scheksna. Der See ist sehr fischreich. Hier gibt es Zander, Brassen, Sterlete und Stinte.
Der See hat einen unberechenbaren Charakter. Bei den nördlichen Winden wird der See stürmisch. Deswegen wurde 1843-1846 ein Umleitungskanal gebaut. 
 


Die Reste der Kirche Krochino ragen  aus dem "Weißen See",
der künstlich überflutet wurde.





Neptun, der Unterwasserkönig, steigt aus den Fluten und
besucht die Gäste an Bord




Relaxen am Sonnendeck. Wir hatten wirklich
Glück mit dem Wetter



Besuch beim Kapitän auf der Brücke



Der Onegasee

    Der Onegasee ist der zweitgrößte Süßwassersee in Europa (nach dem Ladogasee). Die Fläche beträgt etwa 9700 km2, die Länge – 250 km, die Breite – 80 km, die Tiefe – bis 127 m, der Wasserumfang – 280 Mlrd. m3. Im nördlichen Teil des Sees gibt es eine Menge von kleinen Inseln – gegen 1650, mit der Gesamtfläche von 250 km2. Der See wird von 40 Flüssen gespeist, und dem See entspringt nur ein Fluss – die Swir.
Die nördlichen Ufer vom See bilden die mit Nadelwald bedeckten Felsen. An den südlichen Ufern kann man vorwiegend Laubwald sehen: Linden, Ulmen, karelische Birken. Hier gibt es viel Wild: Bären, Wölfe, Lachse, Marder, Füchse und in den Ufergebieten – viel Geflügel. Der See ist fischreich, hier gibt es 34 Fischarten.
Der See friert im November zu und taut im Mai auf. Das Wetter ist hier sehr unberechenbar. Bald herrscht hier die feuchte, warme Luft vom Baltikum, bald – der kalte Wind von der Arktika, bald – die trockenen Luftmassen vom Süd-Osten. Bei dem stürmischen Wind sind die Wellen bis 5 m hoch.

Die Menschen lebten am Onegasee seit der Steinzeit. Hier hat man Felsenzeichnungen gefunden, die Ende des 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung entstanden sind.
Im 18. Jh., in der Regierungszeit von Peter. I. wurden hier Eisenerze gefunden. Außerdem werden in den Steingruben verschiedene wertvolle Steinarten gewonnen, die als Verkleidundungsmaterial verwendet werden.
Der Reichtum an Wald war die Grundlage für die Entwicklung der Zellstoffindustrie. Dementsprechend ist hier das Problem der Verschmutzung des Seewassers  sehr akut.

Die Insel Kischi

 Die größte und bekannteste Insel des Onegasees ist Kischi. Bereits im 11. Jh. soll die knapp 6 km lange und kaum 1 km breite, leicht hügelige Insel besiedelt worden sein.
Mit der Gründung von Petrosawodsk begann der Niedergang der Insel. Die arbeitsfähigen Männer wurden in die dortigen Waffenschmieden verpflichtet. Im 19. Jh. fand zudem die Abwanderung vieler Handwerker nach St.Petersburg statt. Heute ist die Insel von nur noch wenigen Menschen ständig bewohnt. Da im Sommer eine Verbindung mit dem Tragflächenboot zum 70 km entfernten Petrosawodsk besteht, ist sie ein beliebtes Ausflugsziel.
Aus der Blütezeit der Insel stammen die einzigartigen Werke der Holzbaukunst, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen und die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Kareliens darstellen. Eine „Harmonie in Holz“ wird den 82 verschiedenen Bauwerken bescheinigt, die seit 1966 in einem Freilichtmuseum vereint sind.
Die 33 Kuppeln der zwei Kirchen und des  Glockenturms sind schon von weitem zu sehen. „So etwas gab es nie und wird es nie wieder geben“, soll der Zimmermann nach der Fertigstellung der letzten Schindel für die Verklärungskirche gesagt und dabei seine Axt in den See geschleudert haben.
Die Christi Verklärungs Kirche wurde im 1714 errichtet. 30 000 Schindeln bedecken die 22 Kuppeln der Sommerkirche. Diese 37 m hohe Kirche wurde ohne Nägel einer Legende zufolge von nur einem einzigen Mann mit nur einem Werkzeug, der Axt, erbaut.

Die Maria Schutz- und Fürbitte Kirche
wurde als Winterkirche im Jahre 1764 errichtet. Sie wird von 9 Kuppeln und einer Altarkuppel geschmückt.  Der von 1874 stammende Glockenturm wurde ebenfalls mit einfachsten Schreinerwerkzeugen zusammengesetzt und steht harmonisch zwischen den beiden Kirchen.
Anfang 1960 wurden weitere typische Beispiele der traditionellen Holzarchitektur wie Kapellen, Bauernhäuser, Scheunen und Mühlen von anderen Inseln und aus Dörfern am Onegasee nach Kischi gebracht. Eine besondere Bedeutung hat die kleine einkupplige Heilige Lazarus Kirche, die als älteste Holzkirche Russlands angesehen wird.

Der Besuch dieser Museumsinsel ist ein Mu
ss in der touristischen Landkarte Rußlands. Tausende Menschen aus allen Ländern kommen hierher um die Schönheit und Großartigkeit dieser Insel zu bewundern.

Schon von weitem kann man die einzigartige Holzkirche
"Die Christi Verklärungskirche" auf der Insel Kischi sehen.

 



Ein Tragflächenboot  stellt die Verbindung zur
Museumsinsel her.


1714- 1764 wurde dieses grandiose Bauwerk  nur aus Holz,
ohne einen einzigen Nagel, errichtet. Der Glockenturm
daneben wurde später gebaut.


Die 22 silbern schimmernden Kuppeln der Zwiebeltürmchen
sind mit Schindeln aus Espenholz gedeckt.


Die Maria -Schutzmantel - Kirche mit 9 Kuppeln
wurde 1764 errichtet.
 




 


Im Freilichtmuseum findet man auch zwei große
Bauernhäuser mit Originaleinrichtungen, zwei
Windmühlen und  russische Dampfbäder.


In der  Bauernstube werden verschiedene Fertigkeiten aus vergangener Zeit vorgeführt.
 Hier wird ein einfacher Faden aus Schafwolle gesponnen.

<<--

-->>